Berlin, 01. Februar 2021 - Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) hat zu Beginn des Jahres die Leitung der Geschäftsstelle des Leistungszentrums Digitale Vernetzung (LZDV) für die kommenden zwei Jahre übernommen. Beim LZDV handelt es sich um einen Zusammenschluss der in Berlin ansässigen Fraunhofer-Institute Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut, Fraunhofer FOKUS, Fraunhofer IPK und Fraunhofer IZM. Im Rahmen der Initiative bündeln die vier Institute ihre Kompetenzen in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien, Datenverarbeitung sowie Produktion und Mikroelektronik. Die Leitung der Geschäftsstelle wechselt alle zwei Jahre. Das Leistungszentrum wurde 2017 gegründet und startete Anfang des Jahres in seine dritte Projektphase.
Während der bisherigen Ausbauphasen des LZDV haben sich die beteiligten Fraunhofer-Institute über eine Dark-Fiber-Glasfaser mittels Time-Sensitive Networking (TSN) echtzeitfähig miteinander vernetzt. Darauf aufbauend soll dieses Jahr eine flexible Infrastruktur geschaffen werden, die Komponenten, Softwareplattformen, Edge-Computer, Rechencluster und Kommunikationsmodule aller Institute für verschiedene Anwendungen physisch miteinander verbindet.
In der gerade begonnenen dritten Projektphase fokussiert sich die Arbeit der vier Institute darauf, eine tragfähige und nachhaltige Struktur zu schaffen, um aktuelle Forschungsergebnisse des LZDV den Partnerinnen und Partnern verfügbar, testbar und transferierbar zu machen. Dafür bauen diese gemeinsam ein 5G-Testfeld in Berlin auf. Hier werden Demonstratorszenarien aus den Kontexten Produktion & Smart Cities in realen Umgebungen implementiert. Das Testfeld wird außerdem KMUs als Plattform für F&E, Weiterbildung und Tests zugänglich gemacht. Des Weiteren konzentrieren sich die Forschungsthemen der dritten Phase auf die Bereiche cyberphysische Systeme, 5G- und zukünftige 6G-Netze, Internet der Dinge und Industrie 4.0 in Kombination mit Künstlicher Intelligenz (KI), Maschinellem Lernen (ML) und Computer Vision.
In den Abteilungen „Photonische Netze und Systeme“ und „Photonische Komponenten“ werden sogenannte Scanning- und Flash-LiDAR-Demonstratoren entwickelt. LiDAR ist eine Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung sowie zur Fernmessung mithilfe von Laserstrahlen. Die LiDAR-Entwicklungen basieren auf der am Fraunhofer HHI entwickelten PolyBoard-Plattform. In der dritten Projektphase führen die Forschenden alle photonischen Komponenten zu einem Scanning-LiDAR-Demonstrator zusammen und bauen eine Testumgebung für diesen auf. Ziel ist die anschließende Überführung der entwickelten LiDAR-Demonstratoren in Industrieanwendungen.
Das Leistungszentrum Digitale Vernetzung wird vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, von der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit einem Gesamtvolumen von 2 Mio. € gefördert.